Die größten Fehler beim Smoothie-Mixen

Die größten Fehler beim Smoothie-Mixen

Smoothies! Frisch, fruchtig, fein, cremig und vor allem gesund sollten sie sein. Wenn da mal nicht die vielen Fehler-Quellen lauern würden. Nicht immer gelingt das Smoothie-Mixen perfekt – Fehler oder mittelmäßige Ergebnisse können sowohl Einsteigern als auch Fortgeschrittenen passieren. Auch zu Unverträglichkeiten kann es kommen. Ich mixe seit mehreren Jahren alles, von einfachen Obst- und Gemüse-Smoothies bis hin zu grünen Smoothies mit faserreichen Wildkräutern.

Aber auch ich habe mal angefangen und einige der jetzt folgenden typischen Fehler gemacht. Sie möchte ich davor bewahren und habe deswegen für Sie die wichtigsten Fehler zusammengetragen, die zu ungewünschten Ergebnissen führen können – natürlich mit entsprechender Problemlösung.

Fehler beim Smoothie-Mixen – Inhaltsübersicht:

Fehler bei der Zubereitung

Wichtig zu Beginn ist, dass Sie nicht schon an den Grundvoraussetzungen scheitern, wie zum Beispiel:

Falscher Mixer

Wenn der Smoothie nicht so gelingt wie gewünscht, kann das schlicht und einfach daran liegen, dass der Smoothie-Maker nicht für Ihre Zwecke geeignet ist. Dies gilt vor allem für grüne Smoothies, denn das „Grünzeug“ ist besonders faserig und es braucht ausreichend Power, um die Fasern und die Zellulose von Wildkräutern, Grünkohl & Co. klein zu kriegen.

Mit den Leistungsmerkmalen von Standmixern unterhalb unserer Kategorien Profimixer und Hochleistungsmixer kommen Sie da größtenteils nicht zu gewünschten Ergebnissen. Diese beiden Leistungsklassen dagegen haben teils deutlich höhere Watt- und Umdrehungszahlen. Noch viel wichtiger ist aber das Zusammenspiel aus Motor, Kupplung, Mixbecher-Design und Messer. Nur wenn dieses funktioniert, kann der Mixer mit einer hohen Messerspitzengeschwindigkeit die so wichtige Power erzielen, um das Mixgut fein zu verarbeiten. Natürlich wird das auch im Ergebnis des grünen Smoothies deutlich. Die Zellen können gründlicher aufgespalten werden, so dass Sie auch wesentlich besser in den Genuss der wertvollen Inhaltsstoffe in den grünen Blättern kommen.

Profimixer von Vitamix

Profimixer von Vitamix


Wir haben über 60 Mixer für Sie getestet und unsere Erfahrungen in ausführlichen Testberichten zusammengefasst. Diese zeigen Ihnen die Stärken und Schwächen der einzelnen Geräte und helfen Ihnen dabei den für Sie perfekten Mixer für Smoothies zu finden.

Darüber hinaus erhalten Sie in unserem Mixer-Vergleich eine Übersicht aller Preis- und Leistungsklassen – von einfach bis „high class“.

Falsche Mixdauer

Ein noch so leistungsfähiger Mixer nützt Ihnen nix, wenn Sie ihn zu kurz oder zu lange laufen lassen. Für einen grünen Smoothie mit einem Hochleistungs- oder Profimixer zubereitet, empfehle ich eine Mixdauer zwischen 30 und 60 Sekunden – abhängig von der Menge und der Art der Zutaten. Ein normaler Standmixer aus den unteren Klassen dagegen benötigt für möglichst feine und glatte Mixergebnisse deutlich länger. Gehen Sie hier in vielen Fällen von mindestens 90 Sekunden aus, meistens aber ist es das Doppelte der Zeit oder sogar noch länger. Das Optimum für sich müssten Sie selbst ausprobieren und sich dann künftig daran halten. Zu lange sollten Sie den Mixer aber nicht laufen lassen, weil dann die Zutaten erhitzt werden bzw. oxidieren und dadurch wertvolle Nährstoffe verloren gehen. Um die Mixdauer zu verkürzen, macht es deshalb aus meiner Sicht Sinn, die Zutaten – auch bei einem Hochleistungs- oder Profimixer – vorab grob zu zerkleinern. Verwenden Sie zudem gerne Eiswürfel, damit die Temperatur des Mixgutes niedrig bleibt.

Mixdauer

Eine Mixdauer-Anzeige auf dem Bedienfeld kann hilfreich sein

Falsche Bedienung

Es gibt weitere Bedienfehler, die sowohl der Qualität des Smoothies als auch dem Mixer schaden können. Lesen Sie also bitte unbedingt die Gebrauchsanweisung, bevor Sie mit der Zubereitung loslegen. Ich habe bei der Zubereitung frischer Smoothies die Erfahrung gemacht, dass man am besten auf einer niedrigen Stufe anfängt zu mixen und zügig höher schaltet, wenn alle Zutaten vom Messer erfasst wurden. Wenn das nicht von alleine passiert, können Sie einen Stampfer / Stößel zur Hilfe nehmen und damit das Mixgut zum Messer bewegen. Wenn nötig, stellen Sie auf „volle Kraft“ – dies hängt von den Zutaten ab. Achten Sie darauf, dass möglichst der gesamte Inhalt des Mixbechers vom Messer erfasst wird und gleichmäßig in strudelartige Bewegung gerät. Die Dauer des Mixens habe ich im vorigen Punkt bereits beschrieben.

Philips Innergizer Mixer Grüne Smoothies

Grüne Smoothies im Philips Innergizer – bei richtiger Mixdauer ein leckeres, homogenes und feines Vergnügen


Noch etwas zu Automatikprogrammen. Natürlich erleichtern diese die Zubereitung erheblich und erhöhen den Komfort. Dennoch kann es sein, dass eine manuelle Steuerung manchmal sinnvoller ist, weil Sie damit die Konsistenz des Smoothies besser regulieren können. Hier helfen Erfahrung und Ausprobieren weiter. In unserem Beitrag über häufig gestellte Mixerfragen finden Sie noch mehr Tipps zur richtigen Bedienung.

Falsche Wassermenge

Wenn Ihr Smoothie nicht die richtige Konsistenz hat, haben Sie vielleicht auch entweder zu viel oder zu wenig Wasser verwendet. Für letzteres ist die Lösung einfach: Geben Sie mehr Flüssigkeit in den Mixbecher. Ist das Ganze zu wässrig geraten, erreichen Sie wahlweise mit einer Banane, einer halben Mango, Papaya oder Avocado, ein bis zwei Esslöffeln Kokosöl oder Mandelmus (Rohkostqualität) eine sämigere Konsistenz. Geeignet für Smoothies sind auch verschiedene Power-Samen (z.B. Hanf- oder Leinsamen) und Nüsse (z.B. Cashewkerne). Manches davon kann allerdings zu Unverträglichkeiten führen (siehe Punkt 7) – also vorsichtig einsetzen. Damit Sie von vornherein ein Ausbessern vermeiden, beginnen Sie beim Mixen mit einer niedrigen Wassermenge und geben nach und nach Flüssigkeit hinzu.

Falsche Reihenfolge

In welcher Reihenfolge die Zutaten in den Mixer kommen, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten und es hängt zudem von verschiedenen Aspekten wie Zutaten aber auch Mixermodell ab.

Standmixer: Bei der Zubereitung eines grünen Smoothies mit einem Hochleistungs- oder Profimixer habe ich die Erfahrung gemacht, dass folgende Anordnung am besten funktioniert: Zuerst kommt das grob zerkleinerte Obst bzw. Gemüse hinein (weiches und Flüssigkeit enthaltenes Mixgut zuerst), danach die grünen Blätter, die ggf. ebenfalls vorher ein wenig geschnitten werden. Als nächstes folgen weitere Zutaten wie Gewürze, Superfoods etc. Zum Abschluss wird mit Flüssigkeit aufgefüllt – aber lieber erst etwas weniger, wie oben beschrieben.

Personal Blender: Bei bestimmten Mixern wie zum Beispiel den meisten Personal Blendern ist es sinnvoller, die Reihenfolge exakt entgegengesetzt zur eben beschrieben zu wählen. Diese mixen quasi auf dem Kopf stehend.

Bei leistungsschwächeren Mixern kann es vorteilhaft sein, zuerst das „Grünzeug“ mit etwas Wasser zu mixen und danach alles andere in den Mixbecher zu geben.

Fehler bei den Zutaten

Bei den möglichen Zutaten für einen Smoothie sind Ihnen eigentlich keine Grenzen gesetzt. Verwenden können Sie unterschiedlichste Obst- und Gemüsesorten, Superfoods, Wildkräuter und / oder Gewürze.

Ungünstiges Mischungsverhältnis

Diesen Fehler machen vor allem Anfänger: Sie meinen es gut und geben gleich Unmengen von grünen Blättern in den Smoothie – und dann wundern sie sich, wenn es nicht schmeckt oder sie das Ganze nicht vertragen. Also: Fangen Sie langsam an mit einem Mischungsverhältnis von wahlweise 70-90 % Obst und 10-30 % „Grünzeug“. Nach und nach können Sie das Ganze dann auf 50:50 steigern.

Ungünstige Kombination

Zu viele verschiedene Zutaten oder solche, die nicht zueinander passen, machen einen Smoothie unverträglich. Das kann zu Verdauungsstörungen und Unwohlsein führen. Deshalb sollten Sie sich zum einen an das Motto „Weniger ist mehr“ halten und nicht zu viel verschiedene Obst- bzw. Gemüsesorten in den Smoothie geben. Zwei bis maximal vier reichen vollkommen aus und noch ein bis zwei „Gewürze“ dazu. Zudem verträgt sich stärkehaltiges Wurzelgemüse wie Karotten oder rote Bete überhaupt nicht gut mit Früchten und es kann u.a. zu einer verstärkten Gasbildung im Darm kommen. Auch hinzugefügtes Fett (z.B. Nüsse, Samen, Pflanzenöle etc.) kann unter Umständen zu Unverträglichkeiten führen. Gerade als Smoothie-Einsteiger sollten Sie vorsichtig sein und ausprobieren, welche Zutatenmengen und -variationen Sie gut vertragen und welche nicht.

Ungünstiges „Feintuning“

Gemeint ist damit, dass die Zutaten geschmacklich nicht aufeinander abgestimmt sind. So kann Süße fehlen, das Ganze zu bitter, zu grasig oder irgendwie fade schmecken. Darüber habe ich unter dem Titel „Was tun, wenn der Smoothie nicht schmeckt?“ einen ganzen Beitrag geschrieben.

Ungünstige Zutaten

Ungern, aber ich mach’s trotzdem und erhebe den Zeigefinger: Bitte die folgenden Zutaten NICHT in den Smoothie geben – vor allem, weil dadurch sein gesundheitlicher Aspekt teilweise erheblich geschmälert wird. Zu diesen No Go’s gehören meines Erachtens:

  • Industriezucker
  • Kochsalz
  • unreife Früchte
  • sowie alles, was auf irgendeine Weise verarbeitet ist – also auch Milchprodukte

Ebenfalls meiden sollten Sie Sprossen von Hülsenfrüchten.

Zucker

Zucker – ein „No-Go“ für grüne Smoothies

Fehler beim Verzehr

Sie befinden sich bereits auf der Zielgeraden und haben bis dato alles richtig gemixt? Achtung, auch hier lauern noch „Gefahren“.

Zu viel

Die Erfinderin des grünen Smoothies, Viktoria Boutenko, sagt zwar dass man so viel Smoothies am Tag trinken kann, wie man möchte. Sie selbst trinkt manchmal „nur“ einen Liter täglich, oft aber auch bis zu vier Liter. Allerdings tut sie das bereits seit vielen Jahren. Als Smoothie-Einsteiger sollten Sie vorsichtiger an die Sache herangehen, denn Ihr Körper muss sich erst an diese Art der Rohkost gewöhnen. Übertreiben Sie es zu Beginn, überfordern Sie Ihre Verdauung. Fangen Sie also langsam an – vielleicht erst einmal mit einem Glas täglich – und steigern Sie das Ganze allmählich, wenn Sie das möchten. Achten Sie dabei genau auf Ihre Körperreaktionen und auch auf Ihr Bauchgefühl. Steuern Sie notfalls nochmal zurück, wenn es zu Unverträglichkeiten kommt.

Grüne Smoothies mit Spinat

Achten Sie als Smoothie-Anfänger auf die Menge

Zu schnell

Vergessen Sie niemals: Ein Smoothie ist kein Getränk, sondern eine vollwertige Mahlzeit. Deshalb sollten Sie ihn nicht auf einmal „herunterkippen“, sondern langsam konsumieren. Jeden Schluck behalten Sie möglichst einige Zeit im Mund, speicheln den Nahrungsbrei ein und „kauen“ ihn. Dies ist vor allem für die ersten zwei bis drei Schlucke sehr wichtig, die Sie etwa 10 bis 20 Mal kauen sollten. So erleichtern Sie Ihrem Verdauungssystem erheblich die Arbeit und vertragen den Smoothie viel besser.

Zu früh oder zu spät

Verzehren Sie den Smoothie möglichst auf leeren Magen. So kann er viel leichter verdaut werden und gärt nicht im Magen. Viele vertragen den abendlichen Smoothie-Konsum nicht, weil die Verdauung dann heruntergefahren wird – das müssen Sie allerdings selbst herausfinden, zumal das Verdauungssystem auch „trainiert“ werden kann. Keinesfalls gut tut es Ihrem Wohlgefühl aber, wenn Sie einen grünen Smoothie zu kurz nach einer schweren fett- oder proteinreichen Mahlzeit konsumieren. Verdauungsprobleme wie Blähungen und Durchfall können die Folge sein und das möchte ich Ihnen ersparen 🙂

Wenn Sie diese Tipps beherzigen, kann hoffentlich nichts weiter schiefgehen und Sie können viele leckere und gesunde Smoothies genießen.