Obst im Winter

Smoothies mit regionalem Obst im Winter: Was haben Äpfel und Birnen wirklich drauf?

Wenn im Winter das Obst für Ihren grünen Smoothie aus der Region kommen soll, ist die Liste kurz: Lediglich Äpfel und Birnen sind in der kalten Jahreszeit aus regionaler Herkunft verfügbar. Die beiden „Einheimischen“ haben es in sich. Sie enthalten jede Menge gesunde Nährstoffe und unterstützen unser Wohlbefinden in vielfältiger Weise.

Lagerobst oder frisch gepflückt?

Die Erntezeit für Birnen beginnt im Juli, die der Äpfel im August und bis zum Oktober können die unterschiedlichen Sorten geerntet werden. Beides ist Lagerobst und kann bei richtiger Lagerung über viele Monate gut aufgehoben werden. Auch wenn es nicht frisch geerntet in den Smoothie kommt, sind beide Obstsorten äußerst wertvoll für uns. Schließlich haben schon viele Generationen vor uns den Winter damit gut „überstanden“.

Außerdem bekommen Sie erntefrisches Obst so gut wie gar nicht zu kaufen. Alles, was im Supermarkt angeboten wird, wurde bereits mehr oder weniger lang gelagert – egal zu welcher Jahreszeit. Ausnahmen bilden Bauernmärkte, wo Obst und Gemüse teilweise direkt von Baum, Busch oder Feld angeboten wird. Außerdem gibt es exotische Sorten – sogenanntes Flugobst – relativ frisch zu kaufen. Im Idealfall ist es reif vom Baum geerntet worden und kommt auf dem kürzesten Weg zum Kunden. Diese Früchte haben allerdings ihren Preis und sind zudem bedenklich für die Umwelt aufgrund der weiten Transportwege. Die sicherste Variante für pflückfrisches Obst ist, dieses selbst zu ernten. Das sollten Sie, sobald die Saison startet, unbedingt nutzen.

Wie man allgemein Obst und Gemüse richtig lagert, erfahren Sie übrigens in unseren übersichtlichen Tipps und Tricks für die Kühlschranktür:

Gemüse und Obst lagern

Doch nun zurück zu unseren beiden „treuen regionalen Früchtchen“. Es hat seine guten Gründe, dass sie (meist) in unseren Landen für uns gewachsen sind und auch in der kalten Jahreszeit für uns bereitstehen. Deshalb gehören sie unbedingt auf den winterlichen Speiseplan – sprich in den Frucht- oder Grünen Smoothie.

Apfel: Stärkt Immunsystem und Darm und macht satt

Es gibt etwa 20.000 unterschiedliche Apfelsorten auf der Welt, davon in Deutschland etwa 1.500. Das Obst deckt die Geschmacksrichtungen mild-süß, süß-säuerlich bis hin zu knackig-sauer ab. Im Apfel sind jede Menge gesunde Vitalstoffe enthalten. Dazu gehören die Vitamine A, B1, B2, B6, C, E und K, wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente wie Eisen, Kalium, Kalzium, Silicium, Mangan oder Kupfer sowie außerdem zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe. Die enthaltenen Inhaltsstoffe können u.a. das Immunsystem stärken und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen.

Die enthaltenen Gerbstoffe und der antioxidative Wirkstoff Quercetin sollen Entzündungen hemmen und Quercetin zudem freie Radikale bekämpfen. Kaum eine andere Frucht stoppt deshalb Darmentzündungen und Durchfall besser. Auch die Fruchtsäuren des Apfels wirken positiv auf den Darm, indem sie das Wachstum von Fäulnisbakterien hemmen.

Ideal für die Verdauung sind außerdem die Apfelpektine. Diese Ballaststoffe sorgen für eine optimale Darmbewegung, verdicken den Darminhalt auf natürliche Weise und haben entgiftende Eigenschaften. Des Weiteren können die Pektine den Blutzuckerspiegel über längere Zeit auf gleichem Niveau halten, so dass Sie nicht so schnell wieder hungrig werden.

Eine feste und matt schimmernde Schale zeigt Ihnen, dass die Äpfel frisch sind. Dagegen sind glänzende Äpfel häufig überlagert. Lagern Sie Äpfel immer kühl und feucht – am besten in Kisten verpackt bei 3-4 Grad im Keller. Äpfel lassen sich besonders gut aufheben, wenn sich noch der Stil an ihnen befindet. Achten Sie auf faule Stellen und entfernen Sie diese sofort.

Haben die Früchte eine gewachste Schale, waschen Sie diese gründlich mit warmem Wasser und reiben gut mit einem Handtuch nach. Dadurch können Sie auch Ablagerungen von schädlichen Umweltstoffen oder Schädlingsbekämpfungsmitteln beseitigen.

Birne: Starke Nerven, besseres Gedächtnis und gute Laune

Weltweit gibt es geschätzt 5000 verschiedene Birnensorten. Im Handel sind allerdings nur wenige Sorten erhältlich. Birnen besitzen weniger Fruchtsäure als Äpfel, dafür aber etwa so viel Zucker und schmecken daher um einiges süßer. In Birnen ist u.a. die gesamte Palette der B-Vitamine enthalten, dadurch stärken sie das Nervensystem. Die Folsäure (Vitamin B9) unterstützt Herz und Kreislauf und ist an der Produktion von Glückshormonen beteiligt, was die gute Laune steigert. Das enthaltene Vitamin C fördert die Abwehrkräfte und Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Kalium, Kupfer und Zink und ist an vielen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt. Kieselsäure und Phosphorsäure verbessern das Gedächtnis.

Birnen entgiften den Darm, bekämpfen Verdauungsstörungen und mildern Entzündungen im Magen-Darm-Bereich. Dadurch, dass sie nur kurz im Magen verbleiben und die gelösten Vitalstoffe rasch in den Darm abgeben, sind sie sehr gut verdaulich. Auch für die nötigen Ballaststoffe sorgt das gesunde Obst. Das enthaltene Kalium wirkt entwässernd und der hohe Eisengehalt fördert die Blutbildung. Außerdem sollen Birnen den Blutdruck senken und Gelenk- und Rheumaschmerzen mindern.

Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Früchte nicht zu hart sind. Wenn sie aromatisch duften, verrät das ihre Reife. Birnen reifen zuhause nach. Sie können also auch unreifes Obst kaufen und einige Tage mit dem Verzehr warten.

Die Inhaltsstoffe der Birne gehen relativ schnell verloren, deshalb sollten sie nicht zu lange Licht und Wärme ausgesetzt werden. Auch Raumtemperatur ist bei der Lagerung besser zu meiden.

Wollen Sie, dass die Birnen langsam reifen, sollten Sie diese kühl lagern, beispielsweise im Gemüsefach des Kühlschranks. Für einen beschleunigten Reifungsprozess der Birnen sorgt das Reifungsgas der Äpfel – bei Bedarf sollten Sie also Äpfel und Birnen zusammen aufbewahren.

Verzehren Sie bitte nur vollreife, saftige Exemplare. Nur diese enthalten sämtliche gesunde Nährstoffe. Zudem können unreife Birnen Blähungen erzeugen und einen empfindlichen Magen ärgern.

Tipps & Rezept zum „krönenden“ Abschluss

  1. Fast 70% der gesunden Inhaltsstoffe befinden sich in der Obstschale oder direkt darunter. Auch das Kerngehäuse ist wertvoll – hier finden sich u.a. Antioxidantien, ungesättigte Fettsäuren und Vitamin B17. Die geringen Mengen Amygdalin (Vorstufe der Blausäure), die Sie dadurch zu sich nehmen, sollen vor Krebs schützen. Also verwenden Sie bitte die GANZE Frucht – außer Stil und Blüte – für Ihren grünen Smoothie.
  2. Bevorzugen Sie möglichst Bio-Produkte aus regionaler Produktion. Im biologischen Anbau werden keine synthetischen und giftigen Pestizide und Insektizide verwendet.
  3. Für geschmackliche Abwechslung wechseln Sie zwischen den unterschiedlichen Sorten. Probieren Sie auch einmal alte Sorten aus. Diese weisen zwar nicht so viel Süße wie das heutige Zuchtobst auf, beinhalten aber mehr gesunde Vitalstoffe. Alte Apfelsorten sind beispielsweise Berlepsch, Ingrid Marie oder weißer Klarapfel. Alte Birnensorten heißen Conference, Gellerts Butterbirne oder Köstliche von Charneux.

Smoothie „süß-sauer“

  • 1 große Handvoll junger Spinat
  • 1 säuerlicher Apfel (z.B. Berlepsch, Boskoop oder Elstar)
  • 1 Birne
  • 1 Banane
  • Saft ½ Zitrone
  • Wassermenge je nach gewünschter Konsistenz