Balsamkraut
Die Pflanze Balsamkraut ist ein Korbblütler und eng verwandt mit Mutterkraut und Rainfarn. Da es einen charakteristischen Balsam-Minze-Duft hat und über ähnliche ätherische Öle und Heilwirkungen wie die Minzarten verfügt, erhielt das Balsamkraut den Zweitnamen „Frauenminze“. Seine andere Bezeichnung „Marienblatt“ stammt vermutlich daher, dass es früher oft als Lesezeichen in Bibeln und Gesangsbüchern genutzt wurde.
Doch in erster Linie wurde Balsamkraut als Heilpflanze eingesetzt – und das schon seit dem Mittelalter u.a. auch durch Hildegard von Bingen. Die Frauenminze wurde sogar in der „Capitulare“, einer Verordnung von Karl dem Großen, als Heilpflanze geführt. Deshalb baute man das Balsamkraut auch regelmäßig im (Kloster)Garten an. Heute ist es allerdings fast in Vergessenheit geraten. Doch das soll uns nicht daran hindern, die aromatische Bitternis des Balsamkrautes auch in grünen Smoothies mit Wildkräutern zu nutzen.
Allgemeine Informationen
- Wissenschaftlicher Name: Tanacetum balsamita
- Pflanzenfamilie: Korbblütler (Asteraceae)
- Sammelzeit: Die Stängel und Blätter erscheinen im Frühjahr, während die Blütezeit des Balsamkrautes der Spätsommer von August bis Oktober ist.
- Orte: Die Pflanze wächst vor allem in Schuttunkrautfluren. Sie liebt Sonne bis Halbschatten sowie sandige, humose und durchlässige Böden.
- Inhaltstoffe: Im Balsamkraut sollen ätherische Öle, vor allem Carvon, aber auch Borneol, Pinene, Kampfer und Thujon enthalten sein sowie Camphene und Gerbsäure.
- Verwendete Pflanzenteile: Vom Balsamkraut werden die Blätter und Blüten genutzt.
Besonderheiten
Das Balsamkraut schmeckt ähnlich wie die Spearmint-Minze, kann aber auch sehr bitter werden, vor allem, wenn Sie es bei der Zubereitung erhitzen. Deshalb verwenden Sie die Pflanzenteile bitte wohldosiert als Würze oder essbare Dekoration – beispielsweise als Gewürz von Lamm- und Fischgerichten, in Kräuter- und Gemüsesuppen, kalten Soßen oder als Beigabe zu Salaten. Am besten geben Sie die Blätter erst nach dem Kochen dazu. Dem Smoothie verleiht das Balsamkraut einen minzigen, bitter-aromatischen Geschmack. Aufgrund des starken Duftes können die Pflanzenteile auch in Duft-Potpourris gemischt werden.
Eigenschaften
Der Frauenminze bzw. dem Balsamkraut werden harntreibende, krampflösende, verdauungsfördernde, adstringierende (zusammenziehende) und antiseptische Eigenschaften nachgesagt.
Anwendungsbereiche
Ein Tee aus den Blättern des Balsamkrautes soll die Funktion der Milz stärken und dadurch Leber, Galle und Verdauung unterstützen. Auch bei Verstopfungen wird das Balsamkraut eingesetzt. Es soll zudem die Menstruation fördern und krampfartige Beschwerden während dieser Zeit lösen. Im Mittelalter wurde die Pflanze auch bei Ohnmachtserscheinungen und Fieber angewandt.Des Weiteren fand die Frauenminze Anwendung bei der Stimulierung des Harndrangs, wodurch Gifte aus dem Körper ausgeleitet und Wasseransammlungen beseitigt werden sollten. Äußerlich als Waschung, Umschlag oder Bad sollte mit dem Balsamkraut die Wundheilung bei verschiedenen Hautkrankheiten beschleunigt werden.
Heutzutage wird die Frauenminze, wenn auch selten, bei Verstopfungen und Blähungen, Menstruationsproblemen, Gallebeschwerden oder Blasen- und Harnröhrenkrankheiten eingesetzt. Zudem kann sie bei Entgiftungskuren unterstützend wirken. Bewährt haben soll sich das Balsamkraut zudem äußerlich beim Auftragen auf Insektenstiche und innerlich bei Wurmbefall. Da die Frauenminze die Kontraktion der Gebärmutter stimuliert, sollten Schwangere diese Pflanze nicht anwenden.
Wichtiger Hinweis
Die Verwendung des Balsamkrautes ist nicht für die Beseitigung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder krankhaften Beschwerden bestimmt. Die hier niedergeschriebenen Angaben beruhen auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung. In keinster Weise sollen eben diese Angaben eine Beratung durch einen Arzt ersetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte daher an Ihren Arzt oder Ihren Heilpraktiker.
Smoothie Rezept mit Balsamkraut
Für einen cremigen und glatten (feinen) grünen Smoothie empfehlen wir die Verwendung eines Profi-Mixers oder zumindest eines Hochleistungsmixers, damit die faserreichen Zutaten der Wildpflanzen auch ausreichend zerkleinert werden.
- ½ bis ¾ Handvoll Blätter vom Balsamkraut
- 1 gute Handvoll junger Spinat
- 1 Orange
- 1 Handvoll Himbeeren
- Wasser aus einer jungen Kokosnuss bzw. Trinkkokosnuss (Menge nach eigenem Geschmack) samt Fruchtfleisch*
* Trinkkokosnüsse gibt es häufig in Asia-Läden zu kaufen. Sie haben eine glatte, hellbeige Schale und das weiße Kokosmark (Fruchtfleisch) ist dünn und zart.