Kiefer, Wildkräuter Lexikon für Grüne Smoothies

Kiefer

Heute geht es in unserem Wildkräuter-Lexikon rund um das Thema Kiefer, speziell um die zwei Arten Schwarzkiefer und Waldkiefer. Beide haben wesentlich mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Zu letzteren zählen u.a. Standort sowie botanische Merkmale. So wächst die Schwarzkiefer mit bis zu 50 Metern insgesamt höher und hat einen größeren Durchmesser als die Waldkiefer. Die Nadeln der Schwarzkiefer sind hell- bis tiefgrün und können bis zu 24 cm lang werden, während die Waldkiefernadeln eine Länge von maximal 7 cm erreichen und blaugrün gefärbt sind. Auch die Zapfen der Schwarzkiefer sind oftmals breiter und länger. Sie wachsen ungestielt oder an kurzen Stielen während die Zapfen der Waldkiefer an ihren „Zweiergruppen“ und den gekrümmten Stielen zu erkennen sind. Auch anhand der Wuchsform können Sie die beiden Kiefernarten unterschieden: Diese ist bei der Schwarzkiefer leicht nach oben gebogen und bei der Waldkiefer eher etagenförmig und abstehend. Mit diesen Unterschieden haben es aber die Menschen in früherer Zeit nicht so genau genommen – sie haben die Heilwirkungen und kulinarischen Eigenschaften der einzelnen Kiefernarten gleichermaßen genutzt. Und Sie können das ganze genauso halten – es sei denn, Sie möchten beim Waldspaziergang Ihre „Mitwanderer“ beeindrucken 🙂

Allgemeine Informationen

  • Wissenschaftlicher Name: Pinus nigra (Schwarzkiefer) und Pinus sylvestris (Waldkiefer)
  • Pflanzenfamilie: Kieferngewächse (Pinaceae)
  • Sammelzeit: Die Triebspitzen der Kiefer können in März und April geerntet werden, ebenso wie das zarte innere Rindenkambium. Die Nadeln können Sie von Mai bis Juli und die Blütenknospen im Mai sammeln. In Juni und Juli wachsen die Zapfen, während die Samen im August und September reif zur Ernte werden.
  • Orte: Die Schwarzkiefer bevorzugt trockene und schattige Standorte und ist allgemein recht unempfindlich gegenüber Kälte und Luftverschmutzung. Sie mag je nach Unterart tonige, basische oder saure sowie silikat- oder kalkreiche Böden. Die Waldkiefer wächst vor allem in Mooren oder Dünen bzw. überall dort, wo Laubhölzer sich nicht wohl fühlen. Sie ist eine recht anspruchslose Baumart und häufig auf trockenen, mageren, moorigen und sandigen Böden zu finden. Ihr bevorzugtes Klima ist subkontinental.
  • Inhaltstoffe: Die Kiefer enthält Harze, ätherisches Öl, Gerb- und Bitterstoffe sowie Vitamin C.
  • Verwendete Pflanzenteile: In den Smoothie geben wir bevorzugt die jungen Triebspitzen. Wenn Sie an herbere Geschmäcker gewohnt sind, können Sie es auch mit den Nadeln probieren.

Besonderheiten

Aus den jungen Triebspitzen sowie den Blütenknospen – bitte in Maßen ernten – entsteht in Wasser gekocht und mit Zucker reduziert ein leckerer Sirup. Daraus kann ein Tee gekocht, ein Gelee oder mit weiteren Zutaten ein Aufstrich hergestellt werden. Auch aus den Kiefernnadeln können Sie einen Tee herstellen, den Sie mit Honig und Zitrone verfeinern können. Zudem kann ein Sud aus den Nadeln ins Badewasser gegeben werden. Außerdem werden die Triebspitzen sowie die Zapfen zum Aromatisieren von Spirituosen eingesetzt. Aus dem in feine Streifen geschnittenen und weich gekochten Kambium entsteht eine Art Nudelgericht, während die getrockneten Nadeln der Schwarzkiefer gemahlen und getrocknet als Gewürz für Bratengerichte geeignet sind. Die Schwarzkiefer hat einen kräftigen aromatischen Grundgeschmack, während die Waldkiefer eher leicht aromatisch-harzig und etwas säuerlich schmeckt.

Eigenschaften

Die Kiefer soll durchblutungsfördernd, antimikrobiell, schleimlösend, stärkend, harntreibend, entzündungshemmend, schmerzlindernd, adstringierend und auswurffördernd wirken.

Anwendungsbereiche

Die ätherischen Öle der Kiefer werden gerne in Bäder gegeben, die gegen Erkältungskrankheiten, Atemwegsproblemen und Husten helfen sollen. Zudem soll ein solches Bad auch Wachheit und Energie steigern. Bei Atemwerkserkrankungen kann eine Einreibung oder eine Inhalation mit den ätherischen Kiefernöl hilfreich sein. Seine durchblutungsfördernde Wirkung kann Kiefernöl zudem bei Rheuma, Prellungen, Verstauchungen und Muskelverspannungen entfalten – in dem Fall ist es meist in Salben oder Salbenpflastern enthalten. Ein Badezusatz aus Kiefernholz soll leichte Schmerzen und Hautbeschwerden lindern. Bei letzteren Beschwerden kann zudem ein Sirup aus jungen Trieben und Nadeln nützlich sein – allerdings erst nach Absprache mit Ihrem Therapeuten.

Wichtiger Hinweis
Die Verwendung der Kiefer ist nicht für die Beseitigung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder krankhaften Beschwerden bestimmt. Die hier niedergeschriebenen Angaben beruhen auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung. In keinster Weise sollen eben diese Angaben eine Beratung durch einen Arzt ersetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte daher an Ihren Arzt oder Ihren Heilpraktiker.

Smoothie Rezept mit Kiefer

Für einen fluffigen, sämigen und feinen (glatten) grünen Smoothie empfehlen wir die Verwendung eines Profi-Mixers oder zumindest eines Hochleistungsmixers, damit die faserreichen Zutaten der Wildpflanzen auch ausreichend verarbeitet werden.

  • 10 junge Triebspitzen der Kiefer
  • 1 gute Handvoll Portulak
  • 1 Stiel Minze
  • 1 süßer Apfel
  • 1 Handvoll Erdbeeren
  • 1 EL Mandelmus
  • Wasser oder Eiswürfel nach eigenem Geschmack