Silberweide, Wildkräuter Lexikon für Grüne Smoothies

Silberweide

Die Silberweide hat es mehr als verdient, in unser Wildkräuter-Lexikon aufgenommen zu werden. Dass wir schwer begeistert von dem Baum bzw. Strauch sind, erkennen Sie am etwas längeren Einleitungstext 🙂

Schon von weiten erkennen Sie die Silberweide anhand ihrer silbrig schimmernden Blätter. Bis zu 200 Jahre kann sie alt werden. Besonders mächtige Exemplare wachsen oft in Überschwemmungsbereichen großer Flüsse, weil sie auf regelmäßige Überflutungen angewiesen sind. Gleichzeitig tragen die Bäume dazu bei, Hochwasser abzumildern und Ufer zu stabilisieren. Die häufig hohlen Stämme alter Silberweiden dienen Tieren als Unterschlupf oder wildwachsenden Pflanzen als „Blumentopf“. Außerdem ist die Silberweide geeignet zur Bodenverbesserung von Anbauflächen, als Haldenbegrünung oder Windschutzgehölz. Das Holz des Baums wird vielfältig verwendet – beispielsweise wird es in Möbeln eingesetzt und zu Spanplatten sowie in der Zündholzindustrie verarbeitet. Bekannt sind vor allem die Weidenkörbe und anderes Flechtwerk, das aus den dehnbaren Gerten hergestellt wird.

In früheren Zeiten war die Weide oft als Hexenbaum verschrien – unter den bis auf die Erde hängenden Ästen sollen heimliche Treffen mit dem Teufel stattgefunden haben. Nun können wir heutzutage mit großer Sicherheit annehmen, dass die als Hexen verrufenen heilkundigen Frauen sich bei dem Baum aufhielten, weil sie bereits damals seine große Heilkraft kannten. Diese wurde bereits schon in der Antike geschätzt. Auch Hildegard von Bingen nutzte den Weidenrindentee gegen allerlei Beschwerden. Damals wusste natürlich noch keiner, dass vor allem der hohe Gehalt an Salicylsäure in der Weidenrinde für die heilkräftige Wirkung gesorgt hat.

Das heute weltweit bekannte Medikament Aspirin (Acetylsalicylsäure) ist eine chemische Nachempfindung der natürlichen Salicylsäure des Baumes. Interessanter Fact am Rande: Die Weidenrinde soll noch stärker als das Medikament wirken. Als Grund vermutet wird das Zusammenwirken verschiedener Inhaltsstoffe im Gegensatz zum isolierten Wirkstoff im Aspirin. Ansonsten findet die Silberweide in der Haarpflege Anwendung, indem sie gegen Gelbstich bei blondiertem, ergrautem oder verchlortem Haar eingesetzt wird. Kleine Mengen der Blätter der Silberweide geben wir gerne in den grünen Smoothie oder andere Gerichte.

Allgemeine Informationen

  • Wissenschaftlicher Name: Salix alba
  • Pflanzenfamilie: Weidengewächse (Salicaceae)
  • Sammelzeit: Die jungen Blätter wachsen ab April. Wenn sie älter werden, können Sie diese trocknen und als Tee aufbrühen. Das zarte innere Rindenkambium sollten Sie bitte unbedingt nur von abgefallenen oder gefällten Baumteilen ernten, denn Rindenverletzungen tun der Silberweide überhaupt nicht gut! Das Kambium können Sie von März bis Mai von den Zweigen schälen.
  • Orte: Die Silberweide mag feuchte, periodisch überschwemmte, sandig-kiesige sowie basen- und nährstoffreiche Ton- bzw. Schlickböden. Sie wächst an Ufern von Bächen und Seen, in Auenwäldern und besiedelt auch ehemalige Kies-, Sand- oder Tongruben sowie Ufer von Restgewässern.
  • Inhaltstoffe: Bis zu 11 % Salicylate sind in der Silberweide enthalten – im Frühjahr liefert sie die größte Menge des pflanzlichen Aspirins. Außerdem finden sich in der Pflanze ca. 6 % Salicin, eine große Menge Gerbstoffe, Phenylglukoside, Flavonoide, Oxalate (Mineralsalze) und Harze.
  • Verwendete Pflanzenteile: Kleinere Mengen der jungen Weidenblätter gelangen in den Smoothie Maker.

Besonderheiten

Das Wichtigste zuerst: Verwenden Sie von den Blättern nur geringe Mengen (bis zu einer Handvoll täglich), denn das darin enthaltene Salicin kann Ihren Organismus beeinträchtigen. Meiden sollten Sie Verzehr und Anwendung der Silberweide zudem in der Schwangerschaft, bei Histaminintoleranz sowie Blutgerinnungsstörungen. Wenn dies nicht auf Sie zutrifft, können Sie gerne die jungen Blätter roh verwenden und in Salate, Quark, aufs Butterbrot oder in den Smoothie geben. Sie verleihen den Speisen einen milden, leicht nussigen Geschmack. Gegart schmecken die Blätter nicht so gut und sollten deshalb eher als Beimischung in Gemüsefüllungen, Spinat oder ähnlichem genutzt werden.

Eigenschaften

Die Silberweide soll fiebersenkend, antirheumatisch, schmerzlindernd, entzündungshemmend, zusammenziehend, nervenstärkend, aufbauend, beruhigend, desinfizierend, schweißtreibend, antibakteriell und harnsäureausscheidend wirken.

Anwendungsbereiche

In der Naturheilkunde werden zwar auch manchmal Blätter und Kätzchen der Silberweide eingesetzt. Doch allgemein nutzt man für Heilzwecke in den allermeisten Fällen die Weidenrinde. Aus ihr wird ein Aufguss oder Tee hergestellt. Zum Einsatz kommt die Pflanze bei Erkältungen und Infektionen, die mit Fieber einhergehen, sowie bei akuten und chronischen Schmerzen – etwa bei Gicht oder Rheuma. Auch bei Zahn-, Rücken- und Kopfschmerzen, Migräne, Ischias, Arthritis, Halsweh, Nasenbluten, Nervosität, Neuralgien, Lungenerkrankungen, Hautrötung, Geschwulsten, Ödemen, Zahnfleischentzündungen, Geschwüren oder fettender Haut wird sie verwendet. Außerdem soll die Weidenrinde hartnäckige Hornhaut auflösen sowie Warzen und Hühneraugen verschwinden lassen.

Wichtiger Hinweis
Die Verwendung der Silberweide ist nicht für die Beseitigung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder krankhaften Beschwerden bestimmt. Die hier niedergeschriebenen Angaben beruhen auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung. In keinster Weise sollen eben diese Angaben eine Beratung durch einen Arzt ersetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte daher an Ihren Arzt oder Ihren Heilpraktiker.

Smoothie Rezept mit Silberweide

Sie habe höhere Ansprüche an die Qualität Ihres Smoothies und möchten diesen fluffig, cremig und glatt (feinen) genießen? Dann raten wir Ihnen zum Kauf eines Profi-Mixers oder zumindest eines Hochleistungsmixers, damit die faserreichen Zutaten der Wildpflanzen auch ausreichend verarbeitet werden.

  • 1 kleine Handvoll junge Blätter der Silberweide
  • 3 Stiele Petersilie
  • 5 Blätter Basilikum
  • 2 große Fleischtomaten
  • ½ rote Paprika
  • ½ Avocado
  • Saft ½ Zitrone mit etwas Schale (nur bei Bio-Produkt)
  • 1 Prise Steinsalz
  • 1 Prise Chili
  • Wasser oder Eiswürfel nach eigenem Geschmack