Bärwurz, Wildkräuter Lexikon

Bärwurz, gewöhnlicher

Wenn Sie bei dieser Wildpflanze zuerst an Schnaps denken, liegen Sie nicht falsch damit – wobei der bekannte Bärwurzlikör oft aus dem sehr ähnlichen Alpen-Mutterwurz hergestellt wird. Diese Alpenpflanze ist ein wenig kleiner und kräftiger als der Bärwurz. Der hat vor allem als Heilpflanze eine lange Tradition. Bereits von den Ärzten des griechischen Altertums wie Dioskurides wurde Bärwurz gegen Magen- und Gelenksbeschwerden, bei Hysterie oder Harnverhalten angewandt. Die heilige Hildegard von Bingen empfahl den „Berwurtz“ gegen Gicht und Fieber. Die aromatische Pflanze wurde und wird aber auch gerne in der Küche genutzt – und wir verwenden Bärwurz auch als Zutat für grüne Smoothies mit Wildkräutern.

Allgemeine Informationen

  • Wissenschaftlicher Name: Meum athamanticum
  • Pflanzenfamilie: Doldengewächse (Apiaceae)
  • Sammelzeit: Von April bis September finden Sie die weichen Blätter des Bärwurz. Die Blüten können Sie im April und Mai sammeln. Falls Sie die Wurzel verwenden wollen, graben Sie diese im Herbst oder vor der Blüte im Frühjahr aus.
  • Orte: Der Bärwurz mag lehmige Weiden, lichte Laubwälder, Geröllhalden sowie trockene und mäßig saure Bergwiesen. Er ist eine Gebirgspflanze und wächst auch in den Alpen bis hinüber nach Schottland.
  • Inhaltstoffe: Im Bärwurz finden sich ätherisches Öl, Stärke, Zucker, fettes Öl, Gummi und Harz. Zudem sollen auch Monoterpene, Kaffeesäure und Phthalide enthalten sein.
  • Verwendete Pflanzenteile: Für den Smoothie verwenden wir Blätter und Blüten.

Bärwurz im Video

Besonderheiten

Besonders in Schottland ist der Bärwurz mit seinem feinen, dillartigen Blättchen ein beliebtes Würzkraut. Sein aromatischer Grundgeschmack – sowohl des Grüns als auch der Wurzel – erinnert an eine Mischung aus Petersilie und Bohnenkraut. So passen die feinen Blätter und Blüten hervorragend in einen Kräuterquark oder -käse, in Suppen, Kartoffelgerichte, Gemüsefüllungen oder Aufläufe. Getrocknet eignen sie sich für Gewürzmischungen oder als Beigabe ins Kräutersalz. Die Wurzel können Sie ähnlich wie Sellerie oder wie einen Kartoffelsalat zubereiten. Und nicht zuletzt verpasst der Bärwurz auch dem grünen Smoothie eine angenehm würzige Note.

Eigenschaften

Der Bärwurz soll magenstärkende, harntreibende, entschlackende, entgiftende, herzstärkende, appetitfördernde, wärmende, entblähende, aphrodisierende und menstruationsfördernde Eigenschaften besitzen.

Anwendungsbereiche

In der Homöopathie und Hildegard-Medizin wird der Bärwurz gegen Fieber und Herzschwäche genutzt. Volksmedizinisch kommt er bei nervösen Herzbeschwerden, Verdauungsstörungen, Menstruationsproblemen und Altersschwäche zum Einsatz. Als Tee oder Likör soll er bei Blasenbeschwerden helfen und auswurffördernd wirken. Außerdem soll er bei Blähungen, Appetitlosigkeit, Nierenleiden, Hysterie und Vergiftungen hilfreich sein.

Wichtiger Hinweis
Die Verwendung des Bärwurz ist nicht für die Beseitigung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder krankhaften Beschwerden bestimmt. Die hier niedergeschriebenen Angaben beruhen auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung. In keinster Weise sollen eben diese Angaben eine Beratung durch einen Arzt ersetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte daher an Ihren Arzt oder Ihren Heilpraktiker.

Smoothie Rezept mit Bärwurz

Bärwurz für grüne Smoothies

Für grüne Smoothies werden die Blätter und Blüten des Bärwurz verwendet

Für einen cremigen und feinen grünen Smoothie empfehlen wir die Verwendung eines Profi-Mixers oder zumindest eines Hochleistungsmixers, damit die faserreichen Zutaten der Wildpflanzen auch ausreichend zerkleinert werden.

  • 1 Handvoll Bärwurz-Blätter
  • 5 Blätter vom Kohlrabigrün
  • 1 Stange Sellerie
  • 3 mittelgroße Tomaten
  • ½ Avocado
  • 1 Prise Stein- oder Meersalz
  • 1 Prise Chili
  • 1 Prise Kurkuma
  • Wasser oder Eiswürfel nach eigenem Geschmack