Lavendel
Heute stellen wir Ihnen in unserem Wildkräuter Lexikon den Lavendel vor. Ursprünglich stammt die Pflanze aus dem Mittelmeergebiet. Der Begriff Lavendel leitet sich vom lateinischen „Lavare“ ab und bedeutet „waschen“. Früher soll die Pflanze auch als Bade- und Waschzusatz verwendet worden sein und sogar dabei geholfen haben, den Teufel in die Flucht zu jagen.
Gleichzeitig sorgt alleine schon der Duft des Lavendels für ein Gefühl von Frische. Sicherlich ist das ein Grund dafür, dass er bis heute in Parfüms, Badezusätzen, Naturseifen und Hautpflegeprodukten mitverwendet wird. Dagegen mögen Ameisen, Blattläuse und andere Insekten im Garten sowie Motten im Kleiderschrank den Lavendelgeruch gar nicht, so dass er die ungewünschten Tierchen auf sanfte Weise vertreibt.
So ist der hübsch lila-farben blühende Halbstrauch in vielen Gärten zu finden oder seine Blüten werden in kleine Säckchen oder Kissen eingearbeitet. Letzteres auch wegen der beruhigenden Wirkung. Damit sind wir schon bei der Verwendung in der Pflanzenheilkunde. Schon Hildegard von Bingen nutzte den Lavendel beispielsweise gegen Lungenbeschwerden und Kopfläuse. Auch heute noch kommt er bei verschiedensten Krankheitsproblemen zum Einsatz. In der Küche ist Lavendel vor allem als Gewürz äußerst beliebt – und so würzen wir unseren grünen Smoothie ebenfalls mit seinem Aroma.
Allgemeine Informationen
- Wissenschaftlicher Name: Lavandula angustifolia, Lavandula officinalis oder
Lavandula vera - Pflanzenfamilie: Lippenblütler (Lamiaceae)
- Sammelzeit: Die Pflanze gedeiht so richtig, wenn kein Nachtfrost mehr zu befürchten ist. So können Sie die jungen Blätter etwa ab Mai sammeln. Die Blütezeit des Lavendels liegt zwischen Juni und September, die Hauptsammelzeit der Blüte im Juli und August.
- Orte: Die Pflanze bevorzugt sonnige Standorte an felsigen und trockenen Hängen und ist vereinzelt auch bis zur Waldgrenze zu finden.
- Inhaltstoffe: m Lavendel sollen u.a. ätherische Öle, Flavonoide, Terpene, Cumarine, Gerbstoffe, Kampfer, Phytosterole, Saponine und Glykoside enthalten sein.
- Verwendete Pflanzenteile: Es werden die jungen Blätter bzw. Triebe sowie die Blüten verwendet.
Besonderheiten
Bekannt ist der Lavendel Ihnen sicherlich aus der Kräutermischung „Kräuter der Provence“. Er kann aber auch einzeln verwendet werden – und zwar sowohl die Blüten als auch die frischen oder getrockneten jungen Blätter. Für die Küche wird vor allem der Echte Lavendel empfohlen. Dieser schmeckt ähnlich wie Rosmarin, ist leicht bitter-herb und hat vor allem ein sehr intensives Aroma. Deshalb sollten Sie das Gewürz nur sparsam verwenden – das gilt auch für den grünen Smoothie! Lavendel passt sehr gut zu Wild, Lamm sowie Fischgerichten, aber auch zum Ratatouille, zu Eintöpfen sowie zu Rezepten mit Schafs- oder Ziegenkäse. Süße Desserts profitieren ebenfalls vom Lavendelaroma. Hierfür werden meist Lavendelzucker bzw. -honig oder die getrockneten Blüten genutzt. Die Lavendelblüten werden zudem zur Herstellung von Marmelade, Öl oder Tee verwendet. Die jungen Blätter bzw. Triebe eignen sich eher für herzhafte Speisen, ältere Blätter schmecken schnell seifig und sollten zum Verzehr gemieden werden. Das ätherische Öl des Lavendels kann bei Babys und Kleinkindern sowie bei Asthmatikern zu Atemproblemen führen. Durch die schlaffördernde Eigenschaft der Pflanze kann die Konzentration herabgesetzt werden. Eine Überdosierung kann zudem Magen- und Darmreizungen hervorrufen.
Eigenschaften
Dem Lavendel werden beruhigende, antibakterielle, schlaffördernde, entzündungshemmende, durchblutungsfördernde, blähungslindernde, antimikrobielle, krampflösende, antivirale, nervenstärkende, wundheilende, harntreibende und antimykotische Eigenschaften nachgesagt.
Lavendel im Video
Anwendungsbereiche
Besonders häufig kommt der Lavendel als Beruhigungsmittel, beispielsweise bei Schlafstörungen, Unruhe, Nervosität, Angstzuständen und Depressionen zum Einsatz. Hilfreich soll er auch bei Migräne, Kopfschmerzen, Neuralgien, Nervenschmerzen und Spannungsgefühlen sein. Auch bei verschiedenen Verdauungsstörungen, bei Übelkeit, Magenkrämpfen, Durchfall oder Blähungen wird er ergänzend zur Behandlung eingesetzt. Weitere Anwendungsbereiche des Lavendels sind Atemwegserkrankungen, Husten, Asthma, Hautprobleme, Herzbeschwerden, Kreislaufstörungen, Wunden und Zahnschmerzen. Als Ölauszug zum Einreiben kann er hilfreich sein bei Rheuma, Ischias, Gicht, Wunden und Narben. Zum Schutz vor Insektenstichen wird er ebenfalls als Ölauszug aufgetragen. Eingesetzt wird der Lavendel zudem je nach Beschwerdebild u.a. als Badezusatz, Tinktur, Füllung in einem Duftkissen oder in der Aromatherapie als ätherisches Öl. Zur Beruhigung von Babys haben sich Lavendelkissen bewährt.
Wichtiger Hinweis
Die Verwendung des Lavendels ist nicht für die Beseitigung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder krankhaften Beschwerden bestimmt. Die hier niedergeschriebenen Angaben beruhen auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung. In keinster Weise sollen eben diese Angaben eine Beratung durch einen Arzt ersetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte daher an Ihren Arzt oder Ihren Heilpraktiker.
Smoothie Rezept mit mit Lavendel
Für einen cremigen, glatten (feinen) und fluffigen Smoothie raten wir Ihnen zu einer Anschaffung eines Profi-Mixers oder zumindest eines Hochleistungsmixers, damit die faserreichen Zutaten der Wildkräuter auch ausreichend verarbeitet werden.- 10 junge Blätter bzw. Triebe und 10 Blüten (wenn vorhanden)
- 1 gute Handvoll Babyspinat
- 1 süßer Apfel
- ½ oder ¼ Wassermelone (je nach Größe)
- Saft ½ Limone
- 1 EL über Nacht eingeweichte Leinsamen
- Wasser oder Eiswürfel nach eigenem Geschmack