Traubenkirsche
Heute widmen wir uns in unserem Wildkräuter-Lexikon ausführlich der Traubenkirsche. Seinen Namen hat der Baum (manchmal wächst die Pflanze auch als Strauch) von seinen Früchten, die wie kleine schwarze Trauben angeordnet sind und wie erbsengroße Kirschen aussehen. Die lateinische Bezeichnung padus steht für den italienischen Fluss Po – eine Gegend, wo die Traubenkirsche besonders oft wächst. Die stark duftenden Blüten der Pflanze locken zahlreiche Insekten an – vor allem Bienen und Fliegen.
Zudem gilt der Baum als gutes Vogelschutzgehölz. Das rotbraune Kirschholz wird u.a. zum Innenausbau, für Möbel, Treppen, Türen sowie den Musikinstrumentenbau verwendet. Mit den schwarzen Beeren kann man Wolle färben und erhält dabei ein zartes Lila. Bereits seit dem Altertum werden die Früchte der Traubenkirsche roh oder als Mus gegessen. Obstgärtner mögen den Baum allerdings nicht so gern, weil dieser manchmal von der Gespinstmotte befallen wird und man befürchtet, dass diese auf andere Obstbäume überwechselt. Ansonsten finden Teile der Pflanze in der Volksmedizin Anwendung. Und für den Smoothie mit Wildkräutern ist diese Zutat doch mal eine interessante Abwechslung.
Allgemeine Informationen
- Wissenschaftlicher Name: Prunus padus
- Pflanzenfamilie: Rosengewächse (Rosaceae)
- Sammelzeit: Die zarten Blätter und Blüten der Traubenkirsche erscheinen in April und Mai. Die Früchte können Sie von Juni bis September ernten.
- Orte: Wegen ihres recht hohen Wasserbedarfs wächst die Traubenkirsche gerne an Flüssen und Bächen sowie in Auenwäldern und an feuchten Waldrändern. Dabei bevorzugt sie sandige durchlässige Ton- und Lehmböden.
- Inhaltstoffe: In den Samen, Kernen und im Holz sind Blausäureglykoside enthalten. Außerdem finden sich in der Traubenkirsche Gerbstoffe, Fruchtsäuren und Vitamine.
- Verwendete Pflanzenteile: Für den Smoothie verwenden wir ausschließlich das Fruchtfleisch, aus dem wir evtl. Samen entfernen.
Besonderheiten
Das Fruchtfleisch der Traubenkirsche ist ungiftig und Sie können die Früchte roh verzehren oder daraus Mus herstellen. Dieses kann weiterverarbeitet werden zu Kompott, Marmelade, süßen Aufstrichen, Gelee, Saft, Wein, Likör oder Essig. Die Kerne sind giftig, bitte vor dem Verzehr immer herauslösen.
Wichtiger Hinweis
Die Verwendung der Traubenkirsche ist nicht für die Beseitigung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder krankhaften Beschwerden bestimmt. Die hier niedergeschriebenen Angaben beruhen auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung. In keinster Weise sollen eben diese Angaben eine Beratung durch einen Arzt ersetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte daher an Ihren Arzt oder Ihren Heilpraktiker.
Smoothie Rezept mit Traubenkirsche
Sie habe hohe Qualitätsansprüche Ihren Smoothie mit Wildkräutern und möchten diesen fluffig, cremig und glatt (feinen) genießen? Dann raten wir Ihnen zu einer Anschaffung eines Profi-Mixers oder zumindest eines Hochleistungsmixers, damit die faserreichen Zutaten der Wildkräuter auch ausreichend verarbeitet werden.
- je nach Jahreszeit: 10 entkernte Früchte der Traubenkirsche
- 3 mittelgroße Blätter Schwarzkohl
- ½ reife Ananas
- 2 geschälte Kiwi
- 1 guter EL Kokosfett oder rohe Kokosflocken
- Wasser oder Eiswürfel nach eigenem Geschmack
Die Blüten sind giftig, bitte keinen Tee!!!!!!!
Aus Wikipedia:
Dagegen enthalten besonders die Samen in den Steinkernen, viel weniger auch Blüten und Rinde, cyanogene Glykoside und sind für Mensch und Tier giftig.
Hallo,
der Tee sollte nur aus dem Fruchtfleisch gemacht werden – ich habe das jetzt aber nochmal konkreter formuliert. Danke für den Hinweis.
Viele Grüße, Thorsten
Neben der „Gemeinen Traubenkirsche“, deren Fruchtfleisch essbar ist, gibt es die „Spätblühende Traubenkirsche“, deren Früchte einen hohen Blausäuregehalt haben und nicht gegessen werden sollen. Unterscheidung: Die Blätter der Späten Traubenkirsche sind glänzend und die Blattnerven verlaufen im Gegensatz zu denen der Gemeinen Traubenkirsche bis zum Rand.
Beste Grüße von
Gabriele
Ich habe die Traubenkirsche als Kind Eimerweise gegessen, und meine Vorfahren ebenso, diese sind nicht giftig! Es wurde euch nur eingetrichtert, weil die nicht viel Fruchtfleisch erhalten wie die normale Kirsche und damit etwas mühseliger zu essen ist. Deswegen werde diese rationalisiert. Aber bedenkt wie reich sie an Vitaminen ist. Und sehr gesund!!!
Ich esse das Fruchtfleisch dieser Kirschenart seit Jahrzehnten, allerdings höchstens 7 Kirschen pro Tag. Ich trockne sie, um sie im Winter abzulutschen. Ich liebe ihren herben Geschmack und ihre delikate Süße, wenn sie getrocknet sind.
Den Kern schlucke ich natürlich nicht.
Meine Empfehlung: probieren Sie es aus.
Hallo,
bisher habe ich auf allen Seiten im Netz, und ich meine nicht nur Wikipedia, gelesen, dass auch Blätter und Blüten cyanogen sind. Sie schreiben hier, dass diese Bestandteile der Pflanze genossen werden können. Vermutlich hält dies meine Vorrednern ebenso wie ich verantwortungslos.
Danke – ich habe die entsprechenden Passagen jetzt umformuliert und den Artikel komplett berarbeitet, damit keine Missverständnisse aufkommen.
Für Ihre Hinweise bin ich dankbar.
Viele Grüße, Thorsten
Hallo Thorsten
Wie hoch ist der Eisengehalt in 100 gr Traubenkirschen?
Viele Grüße
Martina
Hallo Martina,
das weiß ich leider nicht, und müsste in meiner Literatur nachsehen bzw. im WWW. Ich reiche es nach, sollte ich eine zuverlässige Quelle finden.
Gruß, Thorsten
Seid ihr wahnsinnig eine hochgiftige Pflanze hier als Nahrungsmittel vorzustellen??? Wer haftet eigentlich für einen tödlichen Unfall aufgrund dieser Empfehlung?
Hallo Anja,
ich habe im Wildkräuter-Lexikon mein eigenes Wissen, sowie das „meiner Kräuterfachfrau“ und Erlerntes aus diverser Literatur zusammengefasst – natürlich nur nach bestem Wissen und Gewissen. Ich gebe keinerlei gesundheitliche Beratung, weil ich das nicht kann und darf.
Wenn ich etwas übersehen oder mich vertan habe, freue ich mich immer über einen Hinweis. Bei der Traubenkirsche kann ich kein Versäumnis erkennen, es gibt ja sogar Marmelade aus wilden Traubenkirschen. Gib‘ mir also gerne nähere Hinweise, was genau du meinst, und ob du sie nicht etwa verwechselt hast, z.B. mit der Tollkirsche 😉 Danach besprechen wir noch mal, wer wahnsinnig ist, bzw. „toll“ ;))
Viele Grüße, Thorsten