Fichte, gewöhnliche
Heute stellen wir Ihnen in unserem Wildkräuter-Lexikon die Fichte vor. Mit ihren 50, manchmal bis zu 70 Metern Höhe ist die Fichte der höchste, einheimische Baum. Sie kann bis zu 600 Jahre alt werden und war bis in die 60er Jahre der Deutschen liebster Weihnachtsbaum. Und – was für ein Zufall – ist die Fichte „Baum des Jahres 2017“. Das Fichtenholz wird zur Papierherstellung, für Gebäude und Möbel oder zur Musikinstrumentenherstellung verwendet. Auch die Heilwirkungen der Fichte sind nicht zu verachten. Als Speisepflanze war sie ebenfalls sehr beliebt und wird als solche heute wieder neu entdeckt. Also ab damit in den grünen Smoothie 🙂
Allgemeine Informationen
- Wissenschaftlicher Name: Picea abies
- Pflanzenfamilie: Kieferngewächse (Pinaceae)
- Sammelzeit: Die jungen Triebspitzen werden vor allem in April und Mai geerntet, für den Smoothie können sie – trotz härterer Konsistenz – auch im Winter gesammelt werden. März und April sind geeignet, um das Kambium zu ernten, die Blütenknospen erscheinen in April und Mai. Im Herbst sind die Samen und in Juli und August die Nadeln erntereif.
- Orte: Von Natur aus wächst die Fichte bevorzugt in winterkalten Gebieten bis in einer Höhe von über 800 Metern. Sie mag vor allem Ton- und Lehmböden.
- Inhaltstoffe: Hauptinhaltsstoffe der Fichte sind ätherische Öle wie Pinen, Camphen, Limonen, Terpentinöle und Harze. Die sehr jungen Triebspitzen liefern zudem Zucker, Vitamin C, Lutein und Gerbstoffe.
- Verwendete Pflanzenteile: In den grünen Smoothie geben wir vor allem die Triebspitzen, aber auch die Nadeln können mit hinein.
Besonderheiten
Kulinarisch ist die Fichte vielseitig verwendbar. So werden die jungen Triebspitzen als säuerliches Gewürz für Salate, Gemüsegerichte oder Kräuterdips verwendet. Außerdem entsteht daraus allerlei Herzhaftes wie Würzsalz, Senf oder eingelegte „Pickles“. Sie können auch als Tee aufgegossen oder daraus Spirituosen hergestellt werden. Es lassen sich auch leckere Süßigkeiten herstellen wie Sirup, Parfait, Likör, schokolierte „Pralinen“ oder – gemischt mit Früchten – ein Fruchtaufstrich.
Die Blütenknospen werden als Gewürz für Kraut- und Bratgerichte verwendet, die Samen können einfach so genascht werden und die kleinen, weichen Zapfen ergeben – angeröstet und mit Zucker bestreut – eine leckere Nascherei. Kleine dünne Streifen können Sie aus dem zarten Rindenkambium schneiden und diese wie eine Art Nudelgericht zubereiten. Die Nadeln werden zu Tee aufgegossen, der besonders gut mit etwas Orangenschale und Honig schmeckt. Sie können die Fichtenspitzen auch in Weißwein ziehen lassen und das Getränk als Aperitif oder Digestif reichen. Auch Restaurants und Spitzenköche haben die Fichte für sich entdeckt. Da werden Fichtenzweige mit Wildfleisch geschmort oder zum Spicken und Würzen verwendet. Gehackte Fichtennadeln werden fein gehackt und zusammen mit Zitronenschale zu Gemüsegerichten oder Fisch gegeben. Blanchierte und mit flüssiger Butter gemischte Fichtennadeln werden ans Risotto gegeben oder das Kartoffelmus mit Fichtennadelöl verfeinert.
Es gäbe noch viele weitere Beispiele – diese hier sollen nur Ihren Appetit anregen. Bedenken Sie bitte bei der Verwendung: Je älter die Nadeln, desto ledriger werden sie. Zu guter Letzt bereichert der zitronig-frische Geschmack der jungen Fichtentriebe natürlich auch einen grünen Smoothie. Im Winter können Sie diese ebenfalls verwenden: Dann schmecken die Pflanzenteile ungewöhnlich delikat und liefern eine harzige Nuance. Dass sie gleichzeitig auch härter sind, macht einem guten Smoothie-Mixer nichts aus.
Eigenschaften
Der Fichte wird nachgesagt, dass sie schleimlösend, auswurffördernd, entzündungshemmend, antibakteriell, kräftigend, anregend, schweißtreibend und durchblutungsfördernd wirkt.
Fichte im Video
Anwendungsbereiche
Das ätherische Öl wird für Inhalationen und zum Einreiben bei Atemwegserkrankungen verwendet. Außerdem kann es bei Rheuma und Muskelverspannungen hilfreich sein. Den Sirup aus jungen Trieben und Nadeln können Sie bei den genannten Beschwerden innerlich anwenden – wenn auch mit fachmännischer Aufsicht, da er bei Keuchhusten und Asthma zu Krämpfen führen kann. Zudem sollen die immergrünen Nadelblätter bei Niedergeschlagenheit, Müdigkeit, Zahnfleischentzündungen, schlechter Wundheilung oder Anfälligkeit gegen Infekte helfen.
Wichtiger Hinweis
Die Verwendung der Fichte ist nicht für die Beseitigung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder krankhaften Beschwerden bestimmt. Die hier niedergeschriebenen Angaben beruhen auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung. In keinster Weise sollen eben diese Angaben eine Beratung durch einen Arzt ersetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte daher an Ihren Arzt oder Ihren Heilpraktiker.
Smoothie Rezept mit Fichte
- 1 Handvoll Triebspitzen und Nadeln der Fichte
- 1 gute Handvoll Feldsalat
- 1 Handvoll Erdbeeren (auch gefroren)
- ½ Honigmelone
- 5 Datteln (über Nacht in Wasser eingeweicht)
- Wasser oder Eiswürfel nach eigenem Geschmack